Tipps zum Gas sparen
Mit jedem Gasvergleich werden Sie zwei Dinge feststellen: Zum Einen, dass Sie durchaus große Unterschiede bei den Gaspreisen sowie in Bezug auf die Höhe der Neukundenrabatte und Treueboni finden. Daraus ergeben sich zum Teil beachtliche Spar-Effekte. Zum Anderen dass Sie Ihren Gasverbrauch im Gegensatz dazu immer gleich angeben. Vielleicht weil Sie ihn als feste Größe betrachten, oder aber weil Sie ihn schlichtweg nicht besser einzuschätzen wissen. Dabei lässt sich gerade die Verbrauchssumme ebenso aussagekräftig zum Sparvergleich heranziehen, vorausgesetzt Sie wissen, wie Sie diese bestmöglich reduzieren und effektiver gestalten können. Wenn Sie daraufhin beim nächsten Gasvergleich einen niedrigeren Verbrauch angeben können, macht das Vergleichen der Gaspreise gleich doppelt so viel Freude.
Gasverbrauch kontrollieren
Der beste Ansatz Ihren Verbrauch zu reduzieren, besteht darin, ihn zunächst einmal zu ermitteln und zu kontrollieren. Oder wissen Sie tatsächlich aus dem Stegreif, was Sie aktuell verbrauchen? Kostest die heiße Dusche mehr als die Fußbodenheizung? Ist es sinnvoller manuell abzuwaschen statt den Geschirrspüler zu nutzen? Und sollte die Heizung wirklich in jedem Zimmer gleich eingestellt sein?
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick darüber, womit Sie überhaupt Gas verbrauchen, sprich mit welchen Geräten und Anwendungen. Das können zum Beispiel folgende sein:
• Heizung: Fußbodenheizung, Wandheizkörper, Luftheizung
• Warmwasser: Waschbecken, Waschmaschine, Geschirrspüler, Whirlpool
• Kochen: Herd, Ofen, Gasgrill
Gas wird als Energie sowohl zum Beheizen der Räume als auch zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Die Gesamtheit dieser Geräte und Anwendungen bestimmt die Höhe Ihres Gasverbrauchs. Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang durchaus saisonale und individuelle Schwankungen. Gehen Sie daher immer vom Jahresdurchschnitt aus und kalkulieren Sie ein grobes Mittel.
Auf Ihrer letzten Jahresabrechnung finden Sie Ihren jüngsten Jahresverbrauch in Kilowattstunden angegeben. Sie werden selten exakt die Anteile einzelner Geräte ermitteln können. Das sollte Sie aber nicht daran hindern, bei den wichtigsten Faktoren Einsparpotential zu erkennen und dieses sinnvoll umzusetzen.
Smart Home Lösungen
Wenn Sie es dennoch ganz genau wissen wollen, helfen Ihnen innovative Smart Home Lösungen weiter. Dabei werden spezielle Messegeräte mit den einzelnen Anlagen verbunden und liefern Ihnen via App detaillierte Informationen zum Verbrauch. Alternativen sind Software-Anwendungen, bei denen Sie manuell den Gerätetyp sowie Ihre regelmäßige Nutzungsdauer und -intensität eintragen. Aus hinterlegten Brennwerten und Leistungsformeln wird Ihnen der Verbrauch errechnet.
Beide Varianten liefern Ihnen zum Beispiel ein Ergebnis gezielt für die Heizung oder den Warmwasserzähler an der Badarmatur.
Sie können sich aber auch selbst ein Verbrauchstagebuch anlegen und regelmäßig festhalten, wie lange und wie warm Ihre Heizung angestellt ist, wie oft Sie sich ein heißes Bad gönnen oder der Geschirrspüler läuft. Anhand dieser knappen Daten lassen sich ebenfalls Muster erkennen – und damit Möglichkeiten zum Gas sparen. Das wäre quasi Ihr eigenes persönliches Smart Home Konzept.
Einfach mal abschalten
Der direkteste Weg zum Sparen ist natürlich der, bei dem Sie gar nichts verbrauchen. Wobei die Theorie zwar nett gemeint sein mag, die Realität allerdings ein wenig anders aussieht. Schließlich können Sie nicht den ganzen Winter in eisig kalten Zimmern ausharren. Aber hin und wieder mal die Heizung ganz abstellen, wenn Sie zum Beispiel zur Arbeit fahren, lohnt sich durchaus. In den Stunden, zu denen Sie nicht im Haus sind, sollte eigentlich kein Gas verbraucht werden. Auch nachts können die Räume, in denen Sie nicht schlafen, unbeheizt bleiben oder zumindest auf ein Mindestmaß an Temperatur herunter geregelt werden.
Im Urlaub oder wenn Sie länger abwesend sind, gilt der Nullverbrauch natürlich erst recht. Um im Extremfall das Einfrieren der Leitungen zu verhindern oder gar Schäden an der Bausubstanz beziehungsweise Ihrem Inventar, können eigentlich alle aktuell gängigen Heizungen auf Frostschutz gestellt werden. So bleibt die Raumtemperatur wenigstens im Plusgrade-Bereich.
Nun werden Sie aber natürlich auch viel zu Hause sein und wollen sich entsprechend wohl fühlen, Ihre Geräte nutzen und ein Raumklima erleben, dass genau an Ihre Bedürfnisse angepasst ist – individuell sowie finanziell.
Werden Sie Raumklima-Experte
Je besser Sie Ihren Stand der Technik kennen, desto effektiver können Sie damit wirtschaften. Betrachten Sie Ihre eigenen vier Wände nicht nur als Ihr persönliches Reich, sondern als eigenständiges Biotop. Darin soll Leben sein und gedeihen. Dies bedarf frischer Luft, angenehmer Wärme sowie ausreichender Versorgung mit Energie.
Ihre Gasenergie liefert Ihnen dazu die idealen Voraussetzungen, an den richtigen Stellen klimafreundlicher, nachhaltiger und vor allem sparsamer zu leben. Unsere Tipps zum Gas sparen geben Ihnen garantiert die ein oder andere nützliche Anregung, mit der Sie wiederum Ihre Gasrechnung zum Sinken anregen können.
Thermostate und Zeitschaltuhren
Haben Sie sich einmal ein Terrarium, wahlweise Aquarium, näher angeschaut? Das sind quasi geschlossene Systeme, die auf das Grad und die Uhrzeit genau geregelt werden, und so für optimale Bedingungen ihrer Bewohner sorgen. Genau so können Sie es mit Ihrem Raumklima handhaben.
Wenn Sie beispielsweise werktags immer im selben Rhythmus das Haus verlassen und wiederkehren, kann Ihre Zeitschaltuhr dafür sorgen, dass genau zur rechten Zeit die Heizung herunter geregelt wird und kurz bevor Sie heim kommen, wieder auf Ihre Wunschtemperatur hochfährt.
Mittels Thermostat heizen Sie viel exakter und können bis zu 6% Ihrer Heizkosten senken.
Dämmung, Lüftung, Raumluft
Ihre Heizkörper sollten stets unbedeckt sein, um über die volle Oberfläche Wärme abgeben zu können. Noch effektiver sind Fußbodenheizungen oder im Idealfall Luftheizungen, die die warme Luft gleichmäßig im Haus verteilen. Je großflächiger die warme Luft sich ausbreiten kann, desto effektiver können Sie Ihre Heizung nutzen.
Damit die Wärme dann aber auch im Innenraum bleibt, sollten Außenwände sowie Fenster sachgemäß gedämmt sein. Mangelnde Isolierung kostet Sie bares Geld und kann sogar ein Grund für Mietminderungen darstellen, sollte der Vermieter die Schäden nicht beheben. Sie selbst können nachhelfen, indem Sie nachts die Rollläden herunter lassen und Zugluftstopper an Balkontüren und Fenstern nutzen. Dadurch reduzieren Sie den Wärmeverlust an Glasflächen um weitere 30 Prozent.
Wenigstens 2 bis 3 Mal am Tag sollte die Luft jedoch komplett ausgetauscht werden, damit wieder frischer Sauerstoff Ihr Raumklima bereichert. Ein paar Minuten Stoßlüften ist dazu deutlich effektiver als stundenlang die Fester nur anzukippen. So müssen Sie möglichst wenig gegenheizen.
Die richtige Technik
Veraltete Geräte, die weder gewartet noch gereinigt werden, haben fast immer einen höheren Verbrauch als sie ursprünglich hatten. Ganz zu schweigen davon, dass die modernen Nachfolger meist von vornherein sogar diese Werte noch untertreffen, weil sie deutlich effektiver und sparsamer konzipiert sind.
Eine Sanierung der alten Heizanlage kann aber sich durchaus lohnen. Neuanschaffungen dagegen amortisieren sich im besten Fall schon nach wenigen Jahren und Sie sparen langfristig weitaus mehr Geld. Achten Sie bei Neugeräten explizit auf die Energieeffizienzklasse: A oder B, lieber nicht niedrigeren.
Parallel können die meisten Innovationen wunderbar miteinander kombiniert werden. Eine sekundäre Solarthermie senkt Ihren Gasverbrauch ungemein. Und zentrale Heizkessel statt Boiler nutzen zur Warmwasseraufbereitung gleich die Heizungsenergie mit dazu.
Eco-Modus, Cold-Start und Co.
Zahlreiche Installation im Sanitär-Bereich haben bestimmte Sparfunktion integriert, eben um Ihnen als Verbraucher das Gas sparen zu vereinfachen: Nutzen Sie bewusst den Eco-Modus Ihrer Waschmaschine und des Geschirrspüler. Stellen Sie Ihren Wasserhahn auf Cold-Start, sodass in der Standardstellung nur kaltes Wasser fließt und nicht gleich lauwarmes. Verwenden Sie Duschthermostate mit Eco-Stop, zum Beispiel bis maximal 40 Grad. Oder Armaturen mit begrenzter Wasserdurchflussmenge, um so Warmwasser zu sparen.
Wenn Sie bereits einen Gasherd nutzen, haben Sie sich schon richtig entschieden, denn dieser verbraucht deutlich weniger Energie als ein Elektroherd, der langsamer hochheizt. Auch Gasumluftofen sind deutlich sparsamer.
Und wenn Ihnen immer noch zu kalt sein sollte: Ein bisschen Bewegung soll ja schließlich auch gesund sein und Ihnen wird warm (spätestens ums Herz bei der nächsten Gasabrechnung).