Gasverbrauch berechnen

GasverbrauchBevor Sie einen Gaspreisvergleich starten, sollten Sie als allererstes Ihren Gasverbrauch ermitteln. Diese Angabe ist essentiell für einen aussagekräftigen Vergleich, denn sie steht in direkter Abhängigkeit zu den Jahreskosten sowie zu den regelmäßigen Abschlagszahlungen. Außerdem ist Ihr durchschnittlicher Gasverbrauch womöglich relevant für die Entscheidung, ob Sie einen Ökogastarif wählen oder die herkömmliche Variante mit Erdgas, ob Sie von einem Grundpreis bei niedrigem Arbeitspreis pro Kilowattstunde profitieren würden oder eher nicht – und – ob Sie sich auf Langzeit-Tarifmodelle einlassen oder lieber flexiblere Kündigungsfristen ohne Vertragsbindungen bevorzugen sollten. Sie sehen: Das Ganze steht und fällt mit Ihrem individuellen Verbrauch.

Nun ist dieser aber nicht einfach so als Durchschnittswert mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. Ein wenig Rechenleistung und ungefähre Kalkulationen gehören schon dazu, nicht zu vergessen die Weitsicht, wie sich Ihr Gasverbrauch in den kommenden Monaten verändern könnte, beispielsweise weil Sie Familienzuwachs erwarten, ein Umzug ansteht oder die Heizungsanlage aufgerüstet werden soll.

Parallel unterliegt Ihr Gasverbrauch äußeren Einflüssen, saisonalen sowie wirtschaftlichen. Nun können Sie natürlich unmöglich vorher ahnen, wie eisig der nächste Winter wird. Aber Sie haben dafür eine Reihe von durchaus praktischen Möglichkeiten Ihren Gasverbrauch zu berechnen, und zwar an Hand folgender Tipps.

Den bisherigen Gasverbrauch übernehmen

Wenn Sie lediglich von einem Anbieter zum nächsten wechseln, Ihre Wohnsituation aber unverändert bleibt, können Sie einfach Ihren bisherigen Jahresverbrauch als Prognose nutzen. Das setzt voraus, dass Sie weder an Ihrer Heizung Änderungen planen noch den Verbrauch umstellen, etwa durch Neuschaffungen, Umbauten oder Ähnliches.

In dem Fall genügt es, einen Blick auf die letzte Jahresabschlussrechnung zu werfen und von dort den Gesamt-Gasverbrauch zu übernehmen. Beachten Sie, dass Sie zum Gasvergleich am besten den Verbrauch pro Kilowattstunde angeben. Selten aber durchaus vorkommend wird dieser nämlich in Kubikmetern ermittelt und müsste demnach erst umgerechnet werden. Die Formel dazu lautet: Kilowattstunde = Kubikmeter x Brennwert x Zustandszahl

Der Brennwert

Als Brennwert wird die Energie bezeichnet, die bei voller Leistung und anschließender Rückkühlung auf Bezugstemperatur frei wird. Der Wert wird in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3) angegeben.

Nun hat nicht nur jedes Gerät einen eigenen Brennwert, sondern auch die genutzte Zusammensetzung des Gases. Unterschieden wird in der Regel zwischen:
• L-Gas (Low Calorific Value Gas) mit einem Brennwert von etwa 8 bis 12
• H-Gas (High Calorific Value Gas) mit einem Brennwert von etwa 10 bis 12

Derzeit wird von der deutschen Regierung eine generelle Umstellung auf H-Gas angestrebt. Die Kosten dafür werden übrigens seit 2017 durch eine Umlage auf alle Gasverbraucher abgewälzt.
Die Zustandszahl
Gasanbieter nutzen die Zustandszahl (auch z-Zahl genannt) als Wert, um das durch Pipelines gelieferte Gas in den normalen Gebrauchszustand zurückzurechnen, und zwar unter Berücksichtigung örtlicher Temperaturen und des Luftdrucks auf das Gasvolumen.

Sollten Ihnen weder Brennwert noch z-Zahl vorliegen, können Sie Ihren jährlichen Verbrauch pro Kilowattstunde natürlich auch bei Ihrem derzeitigen Anbieter einfach nachfragen.

Da Sie nun auch schon einmal dabei sind, können Sie ebenso gleich weitere Angaben, wie zum Beispiel die Nummer des Gaszählers, Ihre bisherige Kundennummer und weitere Details heraussuchen – diese Informationen brauchen Sie allesamt für einen ausführlichen Gasvergleich durch unseren Gasrechner beziehungsweise wenn Sie direkt im Anschluss den Gasanbieter wechseln wollen.

Den künftigen Gasverbrauch kalkulieren

Schwieriger wird es wirklich, wenn Sie Ihren Gasverbrauch für die kommenden Monate nur schätzen können. Um Ihnen die Einschätzung zu erleichtern, bietet Ihnen unser Gasrechner jeweils Empfehlungen, gemessen an der Größe Ihrer genutzten Wohnfläche. Dabei handelt es sich natürlich nur um grobe Richtwerte, die keinesfalls bindend sind:
Jahresverbrauch für eine 30 m2 Wohnung: ca. 3.800 kWh/ 380 m³
Jahresverbrauch für eine 50 m2 Wohnung: ca. 5.000 kWh/ 500 m³
Jahresverbrauch für eine 100 m2 Wohnung: ca. 12.000 kWh/ 1.200 m³
Jahresverbrauch für eine 150 m2 Wohnung: ca. 18.000 kWh/ 1.800 m³
Jahresverbrauch für ein Reihenhaus: ca. 20.000 kWh/ 2.000 m³
Jahresverbrauch für ein Einfamilienhaus: ca. 35.000 kWh/ 3.500 m³

Sie als Verbraucher haben immer eine sehr individuelle Lebensweise. Einige heizen besonders viel, weil sie keine Kälte ertragen, andere kaum, weil sie ohnehin den ganzen Tag nicht daheim sind. Auch die Effizienz Ihrer Heizung und anderen Geräte ist ausschlaggebend. Gerade die älteren Modell verbrauchen vergleichsweise viel gegenüber einer ähnlich leistungsstarken aber modernen Anlage. Zudem werden einige innovative Systeme mit Solaranlagen gekoppelt oder vielleicht ändert auch eine Sanierung beziehungsweise Modernisierung den Verbrauch Ihrer Gasheizung. Daneben beeinflussen eine Reihe weiterer Faktoren Ihren Gasverbrauch.

Bauliche Besonderheiten

Insbesondere die Dämmung Ihrer Hauswände und Fenster wirkt sich auf Ihr Raumklima aus. Gleiches gilt für die Lage Ihrer Wohnung, zum Beispiel ob es sich um eine Erdgeschosswohnung handelt, die von unten her keine Wärme bekommt, um eine Eckwohnung, die nach drei Seiten hin Wind und Wetter stand halten muss oder um ein Haus außerhalb des Stadtgebietes, wo die Besiedlungsdichte durchaus ein paar Grad Außentemperatur ausmachen kann.

Einige Fassaden sind denkmalgeschützt und dürfen gar nicht ausreichend saniert werden. Andere hätten es längst nötig, aber der Vermieter will nicht investieren. Moderne Dämmsysteme können die Heizkosten deutlich senken. Vielleicht zeihen Sie hierfür bereits eine Nachrüstung in Betracht und können schon jetzt Ihren Gasverbrauch als entsprechend niedriger einstufen.

Heizung, Warmwasser und deren Anwendung

Wie schon bereits erwähnt, verbrauchen ältere Geräte häufig mehr Energie als moderne Technik. Die Effizienz der Heizungen konnte in den letzten Jahren erheblich gesteigert werden. Aber auch die Frage, womit Sie heizen, ist maßgebend. Eine Fußbodenheizung erweist sich häufig als sparsamer im Vergleich zu klassischen Wandheizungen. Gleichermaßen wirkt sich Ihre Anwendung von Warmwasser, das Lüften der Zimmer und ihr tägliches Kochen auf den Gasverbrauch aus.

Parallel muss die Heizanlage natürlich regelmäßig gewartet und gereinigt werden, um volle Leistung zu erbringen. Auch hier sind eine Reihe Besonderheiten zu berücksichtigen. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Tipps zum Gas sparen.

Welche Auswirkung hat der Gasverbrauch auf den Gasvergleich?

Es ist besonders wichtig den Gasverbrauch zu ermitteln, weil die Angabe die Basis für alle weiteren Tarifdetails darstellt. Um Gasanbieter und deren Angebote also aussagekräftig miteinander zu vergleichen, bedarf es dieser gemeinsamen Basis.

An Hand des Wertes erstellt Ihnen unser Gasrechner eine Übersicht mit den zu erwartenden Jahreskosten, welche Ersparnisse Sie erzielen können und wie hoch der prozentuale Neukundenrabatt beziehungsweise Treuebonus wäre.

Parallel staffeln viele Gasanbieter ihre Tarife je Umsatz. Mit anderen Worten: Je mehr Gas Sie verbrauchen, desto niedriger könnte der Arbeitspreis pro Kilowattstunde ausfallen. Auf den Grundpreis hat der Faktor dafür in der Regel keinerlei Auswirkungen.

Weiterhin ergibt sich aus Ihrem Verbrauch die Höhe der Abschlagszahlungen, die regelmäßig zu entrichten sind. Wenn Sie richtig kalkuliert haben, müssten Sie demnach zur Endabrechnung weder nachzahlen noch eine Rückerstattung bekommen. Einige Verbraucher riskieren lieber eine Nachzahlung, weil sie unbedingt niedrige Monatszahlungen haben wollen. Wir empfehlen Ihnen allerdings lieber etwas höher zu kalkulieren und sich am Ende über eine schöne Rückzahlung zu freuen.

Für das folgende Jahr haben Sie dann auch wieder eine gültige Summe Ihres Jahresgasverbrauchs auf der Abrechnung stehen und können diese gleich zu einem neuen Vergleich heranziehen. Im besten Fall aber behalten Sie Ihren Verbrauch ohnehin immer im Blick und nutzen den regelmäßigen Gasvergleich, um binnen weniger Minuten, bequem und online die für Sie besten Tarife zu finden und schnellstmöglich zum aktuell idealen Gasanbieter zu wechseln.