Biogas Vergleich
Biogas, vermeintlich auch als Ökogas deklariert, könnte womöglich schon bald der neue Standard werden. Einst galt es als Nischenprodukt in der Gas-Szene, heute gewinnt es immer mehr und mehr an Stellenwert, nicht zuletzt im Sinne der Energiewende. Gasanbieter werben mit Klima-Tarifen, grünen Produkten und nachhaltigen Gaslösungen. Dazwischen kursieren Gerüchte in der Branche von zu neige gehenden Ressourcen, Lieferschwierigkeiten seitens der Bezugsländer und nicht zuletzt Zweifel an der tatsächlichen Nachhaltigkeit von Bioprodukten. Doch was genau ist denn überhaupt Biogas? Worin unterscheidet es sich von der herkömmlichen Alternative Erdgas? Und wie lassen sich Tarife mit Biogas vergleichen, so dass Sie als Verbraucher auch wirklich bekommen, was Sie sich erhofft haben: Umweltfreundliche Energie, die effizient, nachhaltig und sparsam produziert und genutzt werden kann.
Was ist Biogas und wie viel Bio ist wirklich drin?
Zunächst einmal sei klargestellt, dass der Begriff Bio im Gashandel keine Frage der Qualität als solches ist, sondern eine der Herstellung beziehungsweise Erzeugung. Und bereits da gehen die Wege weit auseinander, nicht minder die Vorstellungen der Verbraucher. Aus diesem Grund wollen wir Sie hiermit einmal grundlegend aufklären, was es mit dem Biogas denn nun auf sich hat.
Herstellung von Biogas
Im Gegensatz zu Erdgas wird die biologische Variante nicht aus den Ressourcen von Erdöl gewonnen, sprich aus unterirdischen Lagerstätten abgebaut, sondern aus Biomasse produziert. Biomasse ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Abfallprodukt aus der Lebensmittelindustrie.
So wie Erdgas hauptsächlich aus hoch-entzündlichem Methan besteht, so finden sich in der Biomasse ebenfalls reichlich Methanvorkommen. Man denke nur an die Ausdünstungen von Rindern – denn auch deren Hinterlassenschaften sind Teil der Biomasse. Hauptsächlich setzt sich diese nun wie folgt zusammen:
• Klärschlamm, Bioabfälle, Speisereste
• Wirtschaftsdünger, Gülle, Mist
• Pflanzenreste, Zwischenfrüchte, Verschnitt
• gezielt angebaute Energiepflanzen
Je nach Zusammensetzung variiert der Methangas-Gehalt und damit der jeweilige Biogas-Ertrag. Es wird jedoch auch deutlich, dass die Herstellung eigentlich weitaus günstiger sein könnte, als in metertiefe Gesteinsmasse bohren zu müssen und das in weit entfernten Regionen dieser Welt.
Die Biogasherstellung ist theoretisch ortsunabhängig, nutzt zum Teil kostenlos zur Verfügung stehende Abfallprodukte – und vor allem nachwachsende Rohstoffe. Ein Zuneige-gehen der Ressourcen sollte in den nächsten Jahrzehnten nicht befürchtet werden müssen.
Biogas als Gastarif
Wer auf Basis dieser Methode heizen möchte, sei es der Umwelt zu liebe, um den Klimaschutz sowie Artenerhalt zu unterstützen oder um nicht von internationalen, politischen Dilemmas der Gashändler betroffen zu sein, der sucht direkt nach einem Ökogastarif, wahlweise Biogastarif oder Klimatarif.
Unter all den Begriffen finden sich entsprechende Tarifmodelle, die nachhaltig wirken sollen. Aber Vorsicht: Nicht immer kaufen Sie 100% Biogas. Manch einem mag es zudem bitter aufstoßen, dass Biogas nicht vegan ist und die Massentierhaltung mitfinanziert sowie dass genmanipulierte Pflanzen zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile ein recht spezielles Angebot an vergleichbaren Ökogastarifen:
• Tarife mit Biogas-Anteil: Grundsätzlich werden ohnehin in den Pipelines Biogas und Erdgas vermischt, da eine separate Infrastruktur vollkommen fehl am Platz wäre. Je höher aber der Biogasanteil im Tarif deklariert wird, desto mehr wird dessen Produktion vom jeweiligen Gasanbieter unterstützt.
• Windgastarife: Windgas mag im ersten Moment befremdlich klingen, wird aber tatsächlich produziert. Dabei wird überschüssiger Windstrom, der zum Beispiel zum Wohle der Stromnetzstabilität nicht eingespeist werden darf, in sauberen Wasserstoff umgewandelt und – als klimaneutrales Gas – in das Gasnetz geleitet.
• Klimatarife: Hierbei handelt es sich in der Tat um herkömmliches Erdgas, das allerdings emissionsärmer produziert wird, sprich mit weniger Co2-Belastung. Mitunter werden aber auch einfach nur Klimaprojekte durch die Einnahmen der Tarife finanziert. Auch hier gilt wieder: Der Verbraucher unterstützt durch seine Entscheidung für den Tarif zwar den Klimaschutz, das Gas wird auf dem Weg zu ihm jedoch anteilig vermischt.
Nun verwenden zwei der drei Tarifmodelle gar kein Biogas, einer gegebenenfalls nur prozentuale Anteile. Die reinen Biogastarife sind dennoch gar nicht so selten. Ein genauer Vergleich sollte aber auf jeden Fall gezogen werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Biogasanbieter und ihre Versprechen
Wenn Sie bereits Gasanbieter in Hinblick auf Nachhaltigkeit vergleichen, mag Ihnen parallel das Wirken und Schaffen des Unternehmens per se gleichermaßen wichtig sein. Häufig nutzen nämlich Discount-Anbieter Schlagworte wie Ökogas und Klimatarif als Lockmittel, um klimafreundliche Verbraucher zu werben. Letztlich sind die Tarife aber eben jene Modelle mit geringem Biogas- und dafür höherem Erdgasanteil.
Gasanbieter, die es mit dem Umweltschutz wirklich ernst meinen, erkennen Sie an deren Transparenz. Zum Beispiel ob alle angebotenen Tarife mit Biogas verknüpft sind, ob Transportwege und Investitionen in die Infrastruktur mit Co2-reduzierten Maßnahmen bevorzugt werden, ob Projekte zum Klimaschutz und Arterhalt unterstützt werden und Ähnliches.
Biogas-Vergleich – darauf kommt es an
In unserem Gasrechner haben Sie bei den Voreinstellungen für Ihren Gasvergleich die Möglichkeit, explizit nur Angebote mit Ökogas listen zu lassen. Beachten Sie, dass es sich bei diesen Angeboten, wie bereits beschrieben, nicht ausschließlich um Biogas-Tarife handelt.
Tatsächlich wird Ihnen eine Auswahl zusammengestellt, die sowohl Klimatarife mit Ausgleichsmaßnahmen zum Co2-Ausstoss beinhaltet, als auch Biogastarife mit einer anteiligen Einspeisung, welche zwischen 1 bis 100 Prozent variieren kann.
Sie haben dafür die anschließende Option, direkt zwischen Klima und Biogas zu differenzieren beziehungsweise beide Optionen in Betracht zu ziehen. Je nach dem wofür Sie sich entscheiden, wird Ihnen eine entsprechende Feinauswahl gefiltert.
Selbstverständlich stehen Ihnen auch weiterhin alle anderen Filter- und Suchfunktionen zur Verfügung, die essentiell sind, um Tarife mit Biogas vergleichen zu können. Wählen Sie zum Beispiel Filter mit Gewährung von Neukundenrabatt, Preisgarantien oder bestimmen Sie die maximale Länge der Vertragslaufzeit. Vergessen Sie nicht den Arbeitspreis pro Kilowattstunde sowie den Grundpreis zu berücksichtigen, denn gerade hier können Ökogas-Angebote sehr unterschiedlich ausfallen. Auch zusätzliche Entscheidungshilfen wie die Weiterempfehlungsquote, ermittelt aus den Kundenbewertungen und Kommentaren anderer Verbraucher, sind in Bezug auf den Gasvergleich durchaus maßgebend.
Aus all diesen Faktoren können Sie individuell heraussuchen, welche Grenzen und Prioritäten für Sie persönlich wichtig sind. Damit gelingt Ihr Biogas-Vergleich ganz ohne Frust und langes Suchen, sondern bequem online und Sie erhalten mit nur wenigen Klicks den für Sie perfekten Biogas-Tarif. Das ist Nachhaltigkeit in Ihrem Sinne!