Steigende Mietpreise, Wohnungsknappheit und langwierige Bewerbungsprozesse erschweren die Suche nach einer neuen Bleibe. Kein Wunder, dass bei den Vorstellungen des idealen Mietobjektes Abstriche gemacht werden. Doch während sich für Balkon und Co. noch relativ gut Kompromisse finden lassen, sieht es bei den Neben- und Heizkosten deutlich unflexibler aus. Die beste Option ist dann die Wahl einer bestimmten Heizart und des passenden Anbieters.
Energiewerte und Effizienzklassen verstehen
In Wohnungsannoncen werden in der Regel Energieklassen ausgewiesen. Diese beziehen sich auf den Energiebedarf des gesamten Gebäudes und geben folglich einen entsprechenden Aufschluss über die zu erwartenden Energiekosten der jeweiligen Wohnungseinheit. Vermieter sind generell verpflichtet einen solchen Energieausweis Mietern sowie Interessenten vorzulegen. Einige jedoch führen ihn bewusst nicht direkt bei der Internetpräsenz auf, sondern nur auf gezielte Nachfrage.
Optisch wird das Ganze der Einfachheit halber mit einer Farbskala von A+ bis H dargestellt, wobei der rote Bereich (H) unmittelbar schlechte Werte signalisiert, der grüne (A+) folglich positive. Am Ende ist es aber leider doch nicht so einfach und unkompliziert, wie es zunächst scheint.
Vergleichbar sind diese Klassifizierungen mit denen bei Elektrogeräten. Kühlschränke und Waschmaschinen beispielsweise werden mit einer ähnlichen Skala am Preisschild ergänzt und sollen so ihre voraussichtliche Energieeffizienz anpreisen. Bei Mietwohnungen sind die Auswirkungen allerdings weitaus umfassender.
Angegeben wird ein Energieverbrauch beziehungsweise Energiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmetern. Beeinflusst wird die Summe unter anderem von:
• der Heizart, ob Gasheizung, Fernwärme, Heizöl oder Pellets
• der Dämmung und Bausubstanz
• dem bisherigen Verbrauch der aktuellen Mietparteien
Nicht berücksichtigt werden dagegen:
• Lage der Wohnung innerhalb des Gebäudes, etwa ob Erdgeschoss- oder Eckwohnung
• individuelle Bedürfnisse neuer Mieter, womöglich mit Kleinkindern, Home-Office oder Pflegebedürftigen
• anstehende Sanierungen der Heizanlage
Somit ist der Energieausweis nur bedingt hilfreich – wenn auch nicht völlig unnütz. Wer sich ein wenig auskennt, liest hier schon die ersten wichtigen Eckdaten ab und kann sich den Rest zusammenreimen. Im Zweifelsfall hilft es immer, Heizkosten, Nebenkosten oder auch direkt die Gaspreise zu vergleichen, um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Wohnung am Ende tatsächlich geeignet ist und welche lieber nicht.
Nicht zu vergessen ist ein Blick auf das Baujahr des Gebäudes, den gegenwärtigen Zustand und ob eventuell demnächst Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt werden sollen.
Aus der Heizart ergeben sich Prognosen für die Heizkosten
Basis aller Heizkosten ist selbstverständlich die Heizart. Wird im Haushalt sowohl die Heizung als auch das Warmwasser mit Gas betrieben, können die aktuellen Gaspreise sowie die der letzten 2 bis 3 Jahr einen kleinen Vorgeschmack auf die erste Gasrechnung geben. In die Prognose sollten mit einfließen:
• Quadratmeter der Wohnung (abzüglich Balkon oder Terrasse)
• Anzahl der Personen im Haushalt
• Verbrauch in der bisherigen Wohnung
Auch eventuell zu erwartende Veränderungen, die den Bedarf erhöhen oder senken, sollten bedacht werden. Womöglich steht mit dem Umzug ein Familienzuwachs an und Waschmaschine sowie Badewanne werden künftig häufiger genutzt oder aus dem Home-Office wird ein externer Arbeitsplatz, so dass wochentags deutlich weniger Verbrauch anfällt.
Die Wahl der passenden Heizart kann in solchen Fällen maßgebend sein. Besonders bewährt haben sich zum Beispiel Fußbodenheizungen, Luftheizungen und gleichermaßen Kombinationen mit Photovoltaik-Anlagen, die auf dem Dach installiert, die Gebäude-Energieeffizienz unterstützen. Je diffiziler die vorhandenen Anlagen, desto schwieriger wird allerdings die Berechnung einer Kostenprognose.
Wer sich unsicher ist, hat zudem durchaus das Recht, die derzeitigen Nachbarn um eine Auskunft zu bitten, welche Erfahrungen sie mit den Abrechnungen für Heiz- und Nebenkosten gemacht haben, ob es regelmäßig zu hohen Nachzahlungen kommt oder welchen Gasanbieter sie empfehlen würden.
Warum der Vermieter nicht auch der Gasanbieter sein sollte
In einigen Mietverträgen ist es üblich, gleich den Gastarif mit festzulegen. Die Zahlungen laufen dann automatisch über die Nebenkostenabrechnung. Der Vorteil: Mieter müssen sich nicht zusätzlich um einen Gasanbieter bemühen oder sich mit der vermeintlich lästigen Suche nach einem Tarif und dem Wechsel des Gasanbieters herumärgern. Leistungsempfänger nach SGB II profitieren besonders von der Zuordnung der Heizkosten zu den Nebenkosten, womit diese als Mietbestand gelten und mitfinanziert werden. Für alle anderen allerdings überwiegen hier ganz klar die Nachteile:
• es fehlt dem Mieter und Verbraucher an Transparenz und Flexibilität
• der Gastarif kann nicht einfach an wechselnde Bedürfnisse angepasst werden, da immer erst der Weg über den Vermieter die Vertragsänderung verzögert, wenn nicht gar behindert
• Der Anspruch auf Neukundenrabatt, Treuebonus und Prämien entfällt mitunter, je nach Klausel im Mietvertrag
• Preisfixierungen können im Zweifelsfall nicht genutzt werden, wenn sich der Vermieter für Kurzzeitverträge entschließt
Kurzum, all die Feinheiten, die sonst individuell festgelegt werden, würden durch den Vermieter reguliert und pauschalisiert. Nun sind aber viele Mietsituationen sehr individuell und verändern sich im Laufe der Jahre. Kinder kommen dazu oder ziehen aus, Platzansprüche ändern sich und auch der Wunsch nach einem mehr oder weniger beheizten Raumklima. Mache dieser Faktoren lassen sich nicht einplanen, andere sind rechtzeitig vorhersehbar. Entsprechend flexibel sollte der Gasanbieter und dessen Tarifangebot sein.
Die Suche nach dem richtigen Gasanbieter ist deutlich einfacher als die nach der Wohnung
Ist nun die Wahl der Wohnung getroffen, mit einer modernen Gasheizung, effizienten Nebenkosten und der gewünschten Ausstattung, sollte auch ein geeigneter Gasanbieter gesucht und gefunden werden. Wer sich nämlich dagegen entscheidet, seinen bisherigen Gastarif “mitzunehmen“, muss unbedingt auf die Kündigungsfristen und Sonderregelungen des aktuellen Vertrages achten.
Beim Online Gasvergleich besteht dazu die Möglichkeit, dass der neue Anbieter die Kündigung beim vorherigen Vertragspartner gleich mit übernimmt und so dem Kunden Aufwand erspart.
Der Gasanbietervergleich bringt jedoch noch viele weitere Pluspunkte mit sich, um sowohl Kosten zu sparen als auch einen geeigneten Service zu nutzen. Beispielsweise ist ein Vergleich zwischen der Gesamtersparnis in Bezug auf Grundkosten und Verbrauchskosten manuell äußerst mühselig, im Onlineportal bedarf es nur ein paar Mausklicks. Denn gerade wer viel verbraucht, sollte sich die Grundpreise näher anschauen und auf Preisfixierungen achten. Niedrigverbraucher bevorzugen dagegen häufiger kurzfristige Vertragslaufzeiten. Auch die Wahl zwischen Neukundenrabatt und Treuebonus hängt sehr stark von der künftigen Wohnsituation ab. Im Idealfall bringt der neue Gastarif alles unter ein Dach und liefert exzellente Gasqualität zu flexiblen Preismodellen.
Einzug der Gasnutzer
Mit dem Einzug bietet es sich außerdem an, sämtliche Verbrauchswerte einmal genau auf den Prüfstand zu stellen: Sowohl das eigene Nutzerverhalten als auch das der elektrischen Geräte. Womöglich amortisiert sich die Neuanschaffung einer Waschmaschine mit hoher Energieeffizienz nach nur wenigen Jahren, oder die neue Fußbodenheizung kann dank kuscheliger Hausschuhe öfter abgestellt werden.
Wohnung und Gasverbrauch hängen dabei in so vielen Punkten voneinander ab, dass sich ein paar Minuten Zeit zum Vergleichen nehmen, am Ende immer lohnt. Um langfristig flexibel zu bleiben, empfiehlt es sich obendrein hin und wieder erneut die Gasanbieter und Tarife zu vergleichen, die Geräte warten zu lassen sowie den eigenen Verbrauch zu überdenken. Passen die Heizkosten (noch) zu Wohnung und zum Haushalt? Falls ja – perfekt. Doch wenn nicht, gilt es schnell zu handeln. Verbraucher haben eine Menge Möglichkeiten, ihr Raumklima und das Wohl ihres Kontostandes zu optimieren. Dann lassen sich ein heißes Bad und die frisch gebackene Pizza im neuen Heim auch gleich viel besser genießen.